Dienstag, 22.11.2022, 06:36
Die Grundsteuer zählt neben Gasumlage und Bürgergeld zu den innenpolitischen Aufregern des Jahres. Fehlende Daten, versperrte Zugänge und die knapp bemessene Abgabefrist lassen erahnen, was Eigentümern und auch Mietern bevorstehen könnte. Im Südwesten regt sich Protest.
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Ein Dorf in der Nähe von Rottweil bei Morgenlicht. Rottweil Baden-Württemberg Deutschland *** A village near Rottweil a
IMAGO/Silas Stein Eigentümerinnen und Eigentümer großer Grundstücke könnten in Baden-Württemberg ersten Berechnungen zufolge ab 2025 bedeutend mehr Grundsteuer zahlen
FOCUS-online-Redakteur Christian Böhm
Dienstag, 22.11.2022, 06:36
Die Grundsteuer zählt neben Gasumlage und Bürgergeld zu den innenpolitischen Aufregern des Jahres. Fehlende Daten, versperrte Zugänge und die knapp bemessene Abgabefrist lassen erahnen, was Eigentümern und auch Mietern bevorstehen könnte. Im Südwesten regt sich Protest.
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Eberhard Scholl versteht die Welt nicht mehr. Der Rentner aus Obersulm in Baden-Württemberg zahlt für sein 863 Quadratmeter großes Grundstück mit dem 1983 erbauten Haus 209,89 Euro Grundsteuer im Jahr. 2025, wenn die neue Grundsteuer in Kraft tritt, werden es seinen Berechnungen zufolge 1410 Euro sein, fast das 7-fache.
Bei seiner 90-jährigen Schwiegermutter, berichtet der frühere Industriekaufmann, werden es rund 1000 Euro sein. „Für ein stark renovierungsbedürftiges Häuschen“, fügt der 70-Jährige im Gespräch mit FOCUS online an. „Eigentlich kann sie sich das bei ihrer Rente gar nicht leisten.“
FOCUS online liegen Berichte von einem Dutzend Grundstückseigentümern aus Baden-Württemberg vor, die laut Berechnungen künftig zwischen 700 und 2800 Prozent mehr Grundsteuer bezahlen sollen. Ganze Straßenzüge wären demnach betroffen, vor allem, aber nicht ausschließlich in ländlichen Regionen.