Schöllkraut: Herkunft und Eigenschaften

In der Gattung der Schöllkräuter gibt es lediglich
zwei bekannte Arten. In unseren Breiten ist nur
das Gemeine Schöllkraut (Chelidonium majus) heimisch,
in Asien findet man hingegen das Asiatische Schöllkraut
(Chelidonium asiaticum). Das außerdem als Goldwurz
oder Warzenkraut bekannte Schöllkraut wächst oft an
trockenen Standorten, an Wegrändern, in Mauerspalten
und auf steinigen Flächen. Mancherorts gilt Schöllkraut
als Unkraut, auch weil es sich an passenden Standorten
ausbreitet und durch sein Überdauerungsorgan schwerer
entfernen lässt als andere Wildkräuter.

Schöllkraut gehört zur Familie der Mohngewächse
(Papaveraceae) und bildet typischerweise einen Milchsaft aus,
der aber im Gegensatz zu vielen anderen Mohngewächsen n
icht weiß, sondern hellorange gefärbt ist.
Die 30 bis 70 cm hohen, krautigen und mehrjährigen Pflanzen
bilden unterirdisch ein verzweigtes Rhizom aus. Am Grunde
stehen die gefiederten und am Blattrand gelappten Blätter
des Schöllkrauts zunächst in einer Rosette zusammen.
An den mit giftigem Milchsaft gefüllten, behaarten und
aufrechten Stängeln sind die Blätter dann
wechselständig angeordnet.
Typischerweise sind die Blätter
an der Unterseite blaugrün gefärbt.

Ernte, Wirkung und Verwendung von Warzenkraut
Das gelb blühende Schöllkraut ist vor allem für
seinen gelblich-orangen Milchsaft bekannt,
mit dem sich Warzen erfolgreich behandeln lassen.
Das Kraut ist sehr weit verbreitet und auf vielen Wiesen,
an Weg- und Waldrändern sowie an Böschungen zu finden.
Häufig wächst es auch in Gärten, wo es jedoch von vielen
Menschen als Unkraut betrachtet und ausgerissen wird.
Dass in ihm auch wertvolle Heilkräfte schlummern,
ist dagegen weniger bekannt.

In der Pflanzenheilkunde wird das Kraut mitsamt Blüten
zur Blütezeit geschnitten und schonend getrocknet.
Das getrocknete Kraut verliert innerhalb weniger
Wochen schnell an Wirksamkeit, daher wird Schöllkraut
öfter als Kapsel, Dragee oder Tropfen eingenommen.
Darin enthalten sind zahlreiche verschiedene Alkaloide
wie Coptisin und Chelidonin. Sie werden in einer
Schöllkraut-Tinktur, Salbe oder Creme für die äußere
Anwendung auf der Haut genutzt. Den Beinamen Warzenkraut
bekam das Schöllkraut, weil sein frischer, oranger Milchsaft
gegen Warzen, Hornhaut und Hühneraugen auf die Haut getupft wurde
Diese Wirkung von Chelidonium wird in der Naturkosmetik
heutzutage noch genutzt.

Schöllkraut ist jedoch vor allem eine wichtige Leberheilpflanze.
Die enthaltenen Alkaloide wirken krampflösend und
lassen sich daher gut bei Bauchkrämpfen einsetzen.
Als Tee wird Schöllkraut zur Unterstützung der
Leberfunktion in Kombination mit anderen Arzneipflanzen
wie Mariendistel (Silybum marianum) oder
Artischocke (Cynara cardunculus) verabreicht.
In der Homöopathie
werden Schöllkraut-Extrakte ebenfalls bei
Leberbeschwerden eingesetzt. Bei Leber-
und Gallenentzündungen sollte Schöllkraut
allerdings nicht verwendet werden.
Eine Nebenwirkung von Schöllkraut ist bei starker
Überdosierung von Präparaten eine arzneimittelbedingte Gelbsucht.

Weil Schöllkraut über zwanzig verschiedene
giftige Alkaloide enthält, wird inzwischen
aber von einer innerlichen Anwendung abgeraten.
Dennoch kannst du sie sehr leicht als
natürliches Mittel gegen Warzen verwenden.
Eines der Hauptanwendungsgebiete des Schöllkrauts
ist die Behandlung von Warzen. Daher auch die
synonyme Bezeichnung Warzenkraut. Viele Warzen sind
vireninduziert und werden vor allem von Herpesviren
oder Humanen Papilomaviren (HPV) ausgelöst.
Der orangene Milchsaft der Pflanze enthält eine Vielzahl
unterschiedlicher Alkaloide, die das Zellwachstum
der vireninfizierten Stelle deutlich hemmt.
Sind frische Pflanzen in freier Natur zu finden,
kann man ein Blatt abzupfen und den orangenen Milchsaft
auf die betroffene Stelle auftragen. Nach Möglichkeit
sollten die gesunden Hautschichten nicht mit dem Saft
benetzt werden, da dieser eine leicht ätzende Wirkung hat.
Damit eine Besserung eintritt,
sollte die Anwendung mehrere Tage dauern.
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