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#1

Nachtkerzen

in N 30.05.2025 14:48
von Uschi | 48.183 Beiträge | 53080 Punkte

Die Gewöhnliche oder Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis),



auch Sommerstern, Stolzer Heinrich oder Rapontika genannt,
ist ein bei uns eingebürgerter Neophyt. Die Zweijährige gehört wie
die Missouri-Nachtkerze und Große Nachtkerze
zur Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae).
Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde
Anfang des 17. Jahrhunderts als Zierpflanze nach Europa
gebracht und dort in Gärten und Parks kultiviert.
Im 18. und 19. Jahrhundert hatte sie bereits einen
festen Platz in Bauerngärten. Dann verwilderte sie
und ist nun fast im gesamten europäischen Raum verbreitet.
Sie wächst wild an Bahndämmen, Böschungen, Straßenrändern und auf Brachen



So lassen sich beispielsweise das Taubenschwänzchen
und der Mittlere Weinschwärmer beobachten,
wie sie im Schwirrflug vor den Blüten stehen.
Eine Schwärmerart trägt wegen ihrer Vorliebe für den Nektar dieser Pflanzengattung den Namen Nachtkerzenschwärmer.



Die Nachtkerze öffnet ihre Schalenblüten,
wie der Name bereits vermuten lässt,
erst in der Abenddämmerung und lockt mit ihrem betörenden Duft
Nachtfalter und andere Insekten an.
Die alternativen Bezeichnungen "Nachtstern" und "Abendblume"
weisen ebenfalls auf diese Eigenschaft hin.
Der Gattungsname Oenothera, welcher erstmals
von dem griechischen Naturheilkundler und Arzt Theophrast
(372–287 v. Chr.) verwendet wurde, setzt sich vermutlich
aus den griechischen Wörtern "oino" für Wein und "ther"
für Tier zusammen.
Man glaubte früher, dass von Wein benetzte Nachtkerzen
Glück in der Jagd herbeiführen würden.



Heute schätzt man die Nachtkerze
als attraktive Gartenpflanze und essbare Wildpflanze für die Küche.
Seit geraumer Zeit wird sie auch wieder im großen Stil angebaut,
da aus ihren Samen ein Öl gewonnen werden kann,
das ein beliebtes Naturheilmittel darstellt.




Wie bereits erwähnt, beginnen sich die Blüten der Nachtkerze erst bei einsetzender Dämmerung zu entfalten und ihre Staubbeutel zu öffnen. Dieser Vorgang dauert etwa 15 Minuten. Die Blüte bleibt die ganze Nacht und den nächsten Tag über geöffnet, schließt sich dann und welkt. Die Bestäubung erfolgt während der Nacht, wenn die Pflanze mit ihrem Duft Nachtfalter anlockt.



Nach dem Abblühen bildet die Nachtkerze kleine flaumige Schoten mit zahlreichen winzigen, rundlichen Samen. Eine Schote enthält etwa 200 bis 300 Samen. Aus diesen wird das heilkräftige Nachtkerzenöl gewonnen.



zuletzt bearbeitet 30.05.2025 16:36 | nach oben springen

#2

RE: Nachtkerzen

in N 30.05.2025 14:50
von Uschi | 48.183 Beiträge | 53080 Punkte

Nachtkerze als Heilpflanze




Als Heilpflanze ist die Nachtkerze
vor allem bei den indigenen Einwohnern Nordamerikas schon lange bekannt:
Sie nutzten sie zur Linderung von zum Beispiel Hautausschlägen
oder Frauenleiden.
Die Samen der Nachtkerze enthalten mehrfach ungesättigte Fettsäuren,
Vitamin E, daneben 60 bis 80 Prozent Linolsäure sowie
rund 10 Prozent Gamma-Linolensäure.
Die wertvollen Nachtkerzenöle werden durch Kaltpressung
der Samen gewonnen. Nachtkerzenöl hat sich vor allem zur Behandlung
entzündlicher Hauterkrankungen wie Neurodermitis bewährt.
Äußerlich angewendet wirkt es entzündungshemmend und juckreizmindernd.
In Form von Kapseln nimmt man es zur Vorbeugung von Arterienverkalkung,
bei Allergien, Arthritis sowie bei Darmerkrankungen ein.

Ein Tee aus getrockneten Blättern hilft bei Durchfall,
Magen-Darm- und Verdauungsbeschwerden.

Übergießen Sie für einen Tee einen Teelöffel getrockneter
Blätter mit einem halben Liter Wasser
und lassen Sie den Tee zehn Minuten ziehen.
Anschließend gilt es, die Blätter abzuseihen
und den Tee über den Tag verteilt zu trinken.

Nachtkerze in der Küche



Die Pfahlwurzel der Nachtkerze, wegen der Rosafärbung
beim Kochen auch "Schinkenwurzel" oder "Schinkenkraut" genannt,
kann im ersten Jahr geerntet und als Gemüse verzehrt werden.
Man bereitet sie wie Schwarzwurzeln zu.
Früher war der Anbau von Nachtkerzen sehr verbreitet,
da das stärkehaltige Wildkraut als Fleischersatz diente.
Im Frühling können Sie außerdem die Blätter
für Salate pflücken und wie Spinat zubereiten.
Die essbaren Blüten sind eine schöne Dekoration für Salate.
Wenn man die Nachtkerze als Gemüse anbauen will,
erntet man die Samenstände zur Aussaat oder zur Ölherstelltung,
sobald die unteren Kapseln braun sind.



hier gelesen



zuletzt bearbeitet 30.05.2025 16:44 | nach oben springen


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