Engelwurz (Angelica archangelica)

Ist es kalt und feucht, fühlt sich die Arznei-Engelwurz
(Angelica archangelica) sehr wohl. Die zweijährige Staude,
auch als Angelika und Echter Engelwurz bekannt, wächst in kühl-gemäßigten bis subarktischen Breiten. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die gesamte Nordhalbkugel von Nord-, über Osteuropa, Sibirien
und den Himalaja, bis nach Nordamerika.

Nährstoffreiche, nasse Böden, gern auch überschwemmt, ziehen die Engelwurz an – auf feuchten Wiesen und in Uferbereichen siedelt sich die zur Familie der Doldenblütler gehörende Pflanze bevorzugt an.

Wirkweise von Arznei-Engelwurz
Als Heilpflanze aus dem tiefen Norden brachten die Wikinger die Echte Engelwurz nach Mitteleuropa. Ihre Wirkweise bezieht sich in erster Linie auf Probleme des Verdauungstraktes. Der bittere Geschmack der Angelikawurzel regt die Produktion von Magensäure an. Außerdem ist Echte Engelwurz für ihre krampflösenden Effekte bekannt. Verabreicht wird die Angelikawurzel als Tee oder Tinktur für äußere Anwendungen.
Weil alle Teile der Pflanze essbar sind, wurde Echte Engelwurz in den nördlichen Breiten früher als Gemüse angebaut und genutzt. Heute ist das Gewächs oftmals in Kräuterlikören enthalten und seine kandierten Stängel stellen eine beliebte Süßigkeit dar.

Wissenswertes über Arznei-Engelwurz
Die Furanocumarine der Echten Engelwurz machen die Haut lichtempfindlicher und können Hautreaktionen auslösen, vergleichbar mit einem Sonnenbrand. Deswegen empfehlen sich beim Sammeln der Pflanze Handschuhe. Nach der Anwendung der Wurzel ist die Sonne zu meiden.

Der Legende nach soll ein Engel das Heilmittel auf die Erde gebracht haben, als diese sich in größter Not befand. So diente Echte Engelwurz in früheren Zeiten auch als Mittel gegen die Pest. Paracelsus sah die Angelikawurzel als Allheilmittel an.
