Eicheln




die Früchte der Eiche,
haben eine lange und vielseitige Geschichte.
Sie sind nicht nur ein wichtiges Nahrungsmittel für Tiere,
sondern auch in der menschlichen Geschichte eine bedeutende Ressource gewesen, von der Ernährung bis hin zu ihrem symbolischen Stellenwert in verschiedenen Kulturen



Eicheln als Nahrungsmittel:

Tiergebrauch:

Eicheln werden von verschiedenen Tierarten wie Eichhörnchen, Wildschweinen und Vögeln gefressen, die sie zum Teil auch verstecken, um sie später zu nutzen.
Schweinemast:
Eicheln wurden auch zur Eichelmast eingesetzt, wobei Schweine in die Wälder getrieben wurden, um die Früchte zu fressen.

Menschlicher Gebrauch:

In der Vergangenheit wurden Eicheln von Menschen, insbesondere in Notzeiten, als Nahrungsmittel verwendet, oft nach Zubereitung, um die Gerbstoffe zu entfernen.

Kaffeeersatz:
In ärmeren Zeiten wurden Eicheln auch als Kaffeeersatz verwendet.



Eicheln in verschiedenen Kulturen:

Nordische Mythologie:
In der nordischen Mythologie ist die Eiche
dem Donner- und Kriegsgott Thor geweiht.

Germanische Symbolik:
Bei den Germanen symbolisierte das Eichenlaub
Unsterblichkeit und Standhaftigkeit.

Christliche Symbolik:
Im Christentum wurde die Eiche als Lebensbaum für das ewige Leben und Heil gesehen.

Griechische Mythologie:
Die Griechen verehrten die Eiche als heiligen Baum von Zeus.

Eicheln und Ihre Wiederentdeckung:



Eicheln werden heute auch wieder als Nahrungsmittel geschätzt,
insbesondere als glutenfreies und nahrhaftes Superfood,
die Zubereitung ist entscheidend > Grundsätzlich kann man Eicheln essen.
Die Früchte der Stieleiche (Quercus robur) sind sogar gesund,
denn sie stecken voller ungesättigter Fettsäuren und B-Vitamine.
Ältere Generationen kennen womöglich noch den Eichelkaffee oder Brot aus Eichelmehl. Enscheidend ist in jedem Fall die Zubereitung der Eicheln.
Eicheln sind für uns nur essbar, wenn sie vorher gewässert werden. In unbehandeltem Zustand enthalten die Nussfrüchte hohe Konzentrationen des Gerbstoffs Tannin, der zu starken Magen-Darm-Beschwerden führen kann.

Eicheln vorher einweichen

Wenn du Eicheln zum Verzehr vom Herbstspaziergang mitbringst, befreist du am besten zuerst die inneren Kerne von der Schale (vorsichtig mit einem Nussknacker) und der braunen Samenhaut. Anschließend legst du die Nüsse ein bis zwei Tage in Wasser ein, dadurch lösen sich die Gerbstoffe und färben das Wasser bräunlich-gelb.

Denke daran, das Wasser zwischendurch immer wieder zu wechseln, so lange, bis das Wasser komplett klar bleibt. Nun sind alle Gerbstoffe ausgewaschen. Anschließend lasse die Eicheln gut trocknen.
Mit den getrockneten Früchten hast du verschiedene leckere Zubereitungsmöglichkeiten:
Hacke sie grob und röste sie kurz in der Pfanne.
Damit bekommen Müslis, Salate, Eintöpfe und Suppen eine schöne nussige und crunchige Note. Geröstete Eicheln schmecken auch als Snack für zwischendurch.
Du kannst Eicheln auch mahlen und als Mehlersatz zu Brot, Keksen oder Pfannkuchen backen.



Doch was, wenn Kinder rohe Eicheln verschluckt haben? Das Giftinformationszentrum-Nord der Universitätsmedizin Göttingen erklärt: Wurden eine bis drei Eicheln zerkaut und gegessen, genügt es, den Kindern etwas Wasser zu trinken zu geben. Bei leichten Magen-Darm-Symptomen ist ein Arztbesuch meist nicht notwendig.
Wenn jedoch eine ganze Eichel unzerkaut oder große Eichelstücke verschluckt wurden oder viele rohe Eicheln gegessen wurden, sollten Eltern einen Arzt, eine Ärztin oder ein Giftinformationszentrum kontaktieren.



Das Eichenholz ist bekannt für seine Festigkeit und Haltbarkeit und wird für verschiedene Zwecke verwendet, darunter Möbel, Bodenbeläge und Schiffbau.