Die Tollkirsche

sie findet sich vor allem in oder an Laub- und Mischwäldern mit kalkhaltigem Boden.
Mit einer Wuchshöhe von bis zu zwei Meter ist die Staude gut aus der Entfernung erkennbar. Von Juni bis September bildet sie glockenförmige, rotbraune Blüten,
die im Inneren gelb gefärbt und von dunkelroten Adern durchzogen sind.
Zwischen August und September bilden sich dann die ein bis zwei Zentimeter großen Beeren, die ihre Farbe von Grün (unreif) zu Schwarz (reif) wechseln.

Die Hauptbestandteile ihres Gifts sind Atropin, Scopolamin und L-Hyoscyamin,
die in der gesamten Pflanze, am stärksten konzentriert aber in der Wurzel vorkommen.
Das Tückische ist, dass die Früchte einen angenehm süßlichen Geschmack haben und somit bei Kindern kein Ekelgefühl ausgelösen. Bereits drei bis vier Beeren können für Kinder tödlich sein (zehn bis zwölf bei Erwachsenen).
Die ersten Symptome einer Vergiftung sind erweiterte Pupillen, Rötung des Gesichts,
trockene Schleimhäute und eine Erhöhung des Pulses.
Zudem wird von einer erotischen Erregung berichtet, die bereits nur wenige Minuten nach dem Konsum eintreten soll. Es folgen Sprachstörungen bis zum vollständigen Sprachverlust, Stimmungsschwankungen, Halluzinationen und Bewegungsdrang. Starke Krämpfe und Pulsverlangsamung mit anschließender massiver Beschleunigung sind ebenfalls typisch. Dann tritt Bewusstlosigkeit ein, die Gesichtsfarbe wandelt sich von Rot zu Blau und die Körpertemperatur sinkt unter den Normalwert. Ab diesem Punkt gibt es nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder der Körper ist stark genug und erholt sich, oder der Patient verstirbt an Atemlähmung im Koma.