die Kornblume

Die Röhrenblüten sind unterschiedlich blau, können aber auch weiß, rosa- oder purpurfarben sein
Im Mittelalter war die Kornblume als Marienblume bedeutsam, sie findet sich so auf gotischen Flügelalter-Bildern und anderen Abbildungen. Um 1800 erfuhr die Kornblume in Deutschland einen grundlegenden Bedeutungswandel. Von einem gefürchteten Ackerunkraut wandelte sie sich zum Symbol einer neuen Natürlichkeit und mit der Mythenbildung um die 1810 jung verstorbene Königin Luise zur „preußischen Blume“. Den entscheidenden Anstoß für den Kornblumenkult des 19. Jahrhunderts hatte Luises Sohn – der spätere Kaiser Wilhelm I. – gegeben, der in Erinnerung an seine Kindheit die „preußisch blaue“ Kornblume zu seiner Lieblingsblume[19] erklärt hatte. Wilhelms Vorliebe soll auch auf seine Tochter Luise zurückgehen, die mit Sträußen und Kränzen das Arbeitszimmer ihres Vaters schmückte.[20] Preußisch Blau bezog sich hier auf den Farbton der Uniformröcke.
Als politisches Symbol fand die Kornblume in Deutschland (im Gegensatz zu Österreich) nur geringe Verwendung. Um 1910 kamen Kornblumentage auf, an denen junge Mädchen (Papier)-Kornblumen zugunsten bedürftiger Veteranen verkauften.

Die Blüten der Kornblume sind grundsätzlich essbar.
In der Heilkunde wird die Kornblume zur Behandlung von Kopfschmerzen, Akne, Fieber, Husten und Insektenstichen verwendet.
Obwohl der Kornblume keine direkte Heilkraft nachgewiesen werden kann, benutzt man sie oft gegen Entzündungen, Hautrötungen und Bindehautreizungen. Selten ist sie auch Bestandteil von Kosmetika.
In der Imkerei ist die Kornblume aufgrund des hohen Zuckergehalts ihres Nektars (34 %) und seines hohen Zuckerwerts (bis zu 0,20 mg Zucker/Tag je Blüte) eine geschätzte Nebentracht
In Tees werden getrocknete Kornblumenblüten als Schmuckdroge eingesetzt, beispielsweise in der Mischung Lady Grey.
Einige Sorten werden als Zierpflanze verwendet.