Sänger Tony Bennett ist tot
Er war einer der erfolgreichsten und beliebtesten Sänger in den USA: Tony Bennett ist gestorben, er wurde 96 Jahre alt. Der Entertainer verkaufte mehr als 50 Millionen Tonträger, bekannt wurde er mit »I Left My Heart in San Franciso«.



Für Künstler wie ihn haben die Amerikaner die Bezeichnung »Crooner« erfunden: Jazz-Sänger, deren Stimme sich durch Wärme und Weichheit auszeichnet. Tony Bennett war neben Frank Sinatra einer der großen Vertreter des Genres, seine Karriere hob in den USA schon zu Beginn der Fünfzigerjahre ab. Mit »I Left My Heart in San Francisco« hatte er auch einen großen Hit in Europa. Nun ist Tony Bennett mit 96 Jahren gestorben, wie seine Pressesprecherin Sylvia Weiner bekannt gab.

Der Künstler hatte seit Jahren an Alzheimer gelitten. Trotzdem war er 2021 noch einmal auf Tour gegangen. »Er ist nicht mehr der alte Tony«, hatte seine Frau Susan damals gesagt. »Aber wenn er singt, ist er wieder der alte Tony.« Bennett nahm 61 Studio-Alben auf, veröffentlichte elf Live-Platten und 33 Kompilationen. Er trat mit Künstlerinnen wie Lady Gaga, Diana Krall und Amy Winehouse ans Mikrofon. Frank Sinatra nannte ihn »den größten populären Sänger der Welt«.
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Tony Bennetts Karriere umspannte acht Jahrzehnte. Seine Stimme wird als honigwarm beschrieben, sein Stil als elegant und überschwänglich. Zu seinem Repertoire gehörten Songs des Great American Songbook wie »I Get A Kick Out Of You«, »Love Is Here To Stay«, »Rags To Riches« und »The Best Is Yet To Come«. Begleitet wurde er sowohl von kleinen Jazz-Bands als auch großen Orchestern.

Bennetts Karriere begann als singender Kellner in italienischen Lokalen im New Yorker Stadtteil Queens, wo er 1926 als Anthony Dominick Benedetto geboren wurde. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er unter anderem in der Schlacht um die Ardennen. Nach Kriegsende blieb er bis 1946 in Mannheim stationiert. Nach seiner Rückkehr in die USA trat er mit verschiedenen Militärorchestern auf, bevor Bennett 1950 seinen ersten Plattenvertrag bei Columbia bekam. Dem Label blieb er fast seine gesamte Karriere hindurch treu.

Der Aufstieg ging schnell: Zwischen 1951 und 1953 feierte Tony Bennett vier Nummer-Eins-Erfolge, unter anderem »Stranger in Paradise«. 15 Jahre lang war Bennett einer der beliebtesten und erfolgreichsten Sänger der USA. Gegen Ende der Sechzigerjahre geriet er langsam in eine Krise: Der Publikumsgeschmack verlagerte sich von Jazz-Standards zu Pop und Rock, Bennetts Versuche in diesen Genres misslangen.