Der Wunderbaum, Rizinusbaum oder Rizinus (Ricinus communis),

lateinisch auch Palma Christi genannt, ist die einzige Pflanzenart der zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) gehörenden monotypischen Gattung Ricinus. Er ist die Giftpflanze des Jahres 2018.[1]
Die ursprünglich aus Afrika stammende Staude kommt bei uns zumeist nur als Zierpflanze vor. Eingeführt wurde der etwa ein bis zwei Meter hohe Rizinus wegen seiner interessanten Laubfärbung, der Blattform und den auffälligen Fruchtständen. Die Stängel der Pflanze sind durchgehend rotbraun gefärbt, die blaugrün gefärbten Blätter sind handförmig und können einen Durchmesser von einem Meter erreichen. Die auffälligen Fruchtstände sind in zwei Ebenen unterteilt. Oben befinden sich die intensiv rot gefärbten, kugelförmigen und mit borstenartigen Auswüchsen versehenen Blüten, darunter folgen die kleineren männlichen Blüten mit den gelben Staubgefäßen.

Der Rizinus blüht von Juli bis September und bildet dann Samen in den weiblichen Blüten aus. Diese enthalten das das stark giftige Eiweiß Ricin, das bereits in einer Dosis von 25 Milligramm als tödlich gilt (entspricht einem Samen). Gefährlich ist auch hier, wie bei der Tollkirsche, dass der Geschmack der Samen angenehm ist und kein Warnsignal aus dem Mund gesendet wird. Es treten auch hier die für Vergiftungen üblichen Abwehrreaktionen wie Erbrechen, Krämpfe und Durchfall auf. Zudem tritt Schwindel auf und es kommt zu einer Entzündung der Nieren und dem Verkleben der roten Blutkörperchen, was wiederum zu Thrombosen auslöst. Der Tod tritt nach etwa zwei Tagen ein.