in Musik
19.01.2019 14:31
von
Uschi
• | 46.766 Beiträge | 48649 Punkte
Er liebt die alte (und neue) Leier
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das ist nicht weit weg von uns
Heiligenberg - In Oberrehna lebt und arbeitet der Zupfinstrumentenbaumeister Horst Nieder. Seit 26 Jahren geht er diesem Handwerk nach und bildet auch Lehrlinge aus. Unter dem Namen "Saiteninstrumente Salem" hat er zuerst in Salem gearbeitet und ist dann, 1987, in den Teilort gezogen. Seine Liebe gehört der Leier.
Eine warme und herzliche Atmosphäre empfängt die Besucher, die in die Werkstatt von Horst Nieder eintreten. Leierrohlinge hängen an der einen Seite. Werkbänke, der Geruch von Holz, ein geheizter Ofen in der Raummitte und aus zwei Seiten ein Blick in die fast unberührte Natur auf dem Heiligenberg schaffen einen super Arbeitsplatz. In dem alten Bauernhof hat sich der Instrumentenbauer mit seiner Frau und den fünf Kindern niedergelassen. Hier baut er seine Leiern, stellt Saiten für Instrumente her und bildet auch Lehrlinge aus.
Tochter ist der siebte Lehrling
Sein siebter Lehrling ist seine älteste Tochter Rahel. Auch seine Frau Esther hat das Handwerk bei ihm gelernt und arbeitet ebenfalls im Betrieb mit. Insgesamt beschäftigt er fünf Leute. Auf Umwegen gelangte Horst Nieder zu diesem Beruf. Zuerst hat er Architektur studiert, dann Schiffsbau und im Anschluss wurde er Schreiner. Im Instrumentenbau hat er dann seinen Beruf gefunden. "Die Leier ist eines der ältesten Instrumente überhaupt. Sie stammt aus der babylonischen Zeit. Ihr alter Name ist Lyra", erklärt er. 1926 wurde das Instrument wieder neu entdeckt. Heute wird es häufig in der Musikpädagogik und zu Therapiezwecken eingesetzt. Während die Lyra einst nach oben offen war, ist das heutige Instrument geschlossen. Die Leier besteht aus Körper, Hals, Zarge, Steg, Säule, Resonanzdeckel und Saiten. Es gibt sie in den Tonlagen Sopran, Alt, Tenor und Bass. Seit 26 Jahren fertigt Nieder Auftragsarbeiten. Er beliefert die ganze Welt: Schulklassen, Therapiezentren, Musiker und Pädagogen zählen zu seinem Kundenkreis.
Kunden reisen aus Tokio an
"Über 80 Prozent gehen nach Fernost. Dort sind es vor allem die Japaner, die diese Instrumente kaufen. Ich hatte auch schon Kunden, die extra von Tokio hierher reisten um sich ihr Instrument persönlich auszusuchen", sagt Nieder. In den 80er-Jahren haben vor allem zeitgenössische Komponisten die Kreativität der Leier wiederentdeckt. Der Musikpädagoge Edmund Pracht hat 1926 die Leier zusammen mit einem Freund wiederentdeckt und ihr die heutige Form verpasst. Bei dem Umgang mit körper und geistig behinderten Menschen stellte er fest, dass er diese über Klaviermusik nicht erreichen konnte. Er suchte nach dem Ursprung der Musik und fand die Lösung in der Lyra. Mit diesem einfachen und doch so klangvollen Instrument hat Pracht den Zugang zu seinen Patienten gefunden. Auf seinen Erfahrungen wurden Therapieformen mit diesem Instrument aufgebaut. In Nieders Werkstatt ist eben dieses verfeinert und präzisiert worden. Nicht irgendwelche industriell gefertigten Saiten kommen in seine Leiern. Er hat sich mit seiner Saitenfertigung ein weiteres Standbein geschaffen. Bis zu einer Mensur von 240 Zentimeter kann er Saiten herstellen. Wenn er den Besuchern nur ein paar Takte auf der Leier vorspielt, ist es wie ein Eintauchen in eine andere Dimension. "Die Klänge der Leier berühren das Herz Chakra", sagt der Instrumentenbauer. Und tatsächlich spürt man die Resonanz der Töne in diesem Organ.
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Und er hat in Heiligenberg gelernt und ist nun in unserem Nachbart Ort
Werkstatt für Leierbau Klangvielfalt
Die Leier oder Lyra, was in der Antike allgemein Zupfinstrument bedeutete, ist eines der ältesten Saiteninstrumente, das wir kennen.
In meiner Werkstatt fertige ich aus heimischen Hölzern in präziser Handarbeit Leiern in verschiedenen Größen und Klangfarben.
Da wir die Saiten für Leiern in eigener Produktion in unserer Saitenwerkstatt herstellen, kann ich Ihnen Instrumente in verschiedenen Größen und unterschiedlichem Tonumfang anbieten.
Die Leier-im Gegensatz zur Violine- ein leider fast vergessenes Saiteninstrument, hier mit 22 speziell für dieses Exemplar in der Saitenspinnerei angefertigten, zum großen Teil mehrfach umsponnenen Drähten - In neuer Bauweise und frisch gezupft (geherpft) - herpfen-altdeutsch für zupfen, daher auch die Bezeichnung Harfe für die größeren Herpfinstrumente. Die Musik wird untermalt mit Bidern aus der Heimat dieses Klanggeräts und des Musikers. Die Leier erfreute sich in der Zeit der Antike als Lyra oder Kithara großer Beliebtheit (Orpheus, David), war bis ins späte Mittelalter neben der Harfe auch noch vereinzelt in der Volks- und Hausmusik vertreten. Dann verschwand sie von der kulturellen Bühne Mitteleuropas, bis ca 1920 Herr Gärtner in Konstanz sie, mit Einbeziehung der heutigen musikalischen Bedürfnisse, wieder neu erklingen ließ.
zuletzt bearbeitet 19.01.2019 14:34 |
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in Musik
19.01.2019 17:39
von
Uschi
• | 46.766 Beiträge | 48649 Punkte
es hat heute Morgen ein großer Artikel von dem Leierbauer der direkt im Weiler neben an wohnt und auch dort die herstellt. So hätten wir es garnicht gedacht das das so groß ist er baut jährlich bis zu 20 Leier die meisten gehen davon nach China , Japan und den USA die Kosten zwischen 2 und 3 Tausen Euro allerdings gibt es auch besonder die Kosten dann dementsprechend mehr