Klausentreiben und Bärbelespringen im Allgäu
Anfang Dezember ziehen die Klausen und Bärbele durch das Allgäu, um mit ihrem furchterregendem Äußeren die bösen Wintergeister zu vertreiben.
Wenn die Nächte kalt werden, ziehen Jahr für Jahr furchteinflößende Gestalten, die Klausen und Bärbele, durch die Allgäuer Dörfer. Der eigenwillige Brauch hat alte alemannische Wurzeln: es gilt böse Wintergeister zu vertreiben und den Lebenssegen zu verbreiten.
In den meisten Orten tragen die Klausen mächtige Tierfelle, manche sind mit Zweigen und Moos bedeckt. An den Gürteln hängen schwere Kuhschellen, die bei jedem Schritt läuten und scheppern. Hinter den Masken mit Tierhörnern verbergen sich die Gesichter der Jungen und Mädchen aus dem Dorf. Ihr furchterregendes Äußeres soll die bösen Wintergeister vertreiben. In einigen Orten ziehen die Klausen von Haus zu Haus, um im Inneren mit dem lauten Läuten der Kuhglocken die bösen Dämonen zu verscheuchen.
Am Tag der Heiligen Barbara, dem 4. Dezember, verkleiden sich unverheiratete Frauen mit Masken und Lumpengewand und suchen mit Glocken und Reisigruten bestückte Männer heim.
Traditionelles Klausenbärbele-Treiben in Sonthofen
Traditionell findet vom 4. bis 6. Dezember in der Alpenstadt das "Klausentreiben" statt. In der Fußgängerzone in der Sonthofer Innenstadt und in den Ortsteilen Altstädten, Hinang und Rieden werden an diesen drei Abenden Klausen und "Bärbele" mit wildem Schellengeläut und originellem "Klausenhäs" herumtoben und mit den Besuchern der Traditionsveranstaltungen ihre urigen Spielchen spielen. Veranstaltungsbesucher sollten Haustiere und ganz kleine Kinder nicht zum Klausentreiben mitnehmen, um nicht für unnötige "Schrecken" zu sorgen. Ein gewisses Verständnis für das raue Treiben sollten die Besucher naturgemäß mitbringen.