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#1

Maiglöckchen

in M 10.09.2018 14:21
von Uschi | 48.183 Beiträge | 53080 Punkte




Maiglöckchen werden auch :
Augenkraut, Faltrianblume, Frauenträne, Lilie des Tales (lily of the valley), Maiblume, Maililie, Maischelle, Mairöschen, Marienglöckchen, Marienträne, Niesekraut, Springauf, Talblume und Zauke ganannt.

Die lieblichen, süß duftenden Blumen, die versteckt in schattigen Tälern zu Beginn des Wonnemonats Mai blühen, sind Maiglöckchen . Sie sind häufig auf Waldböden zu finden oder auch in Gärten mit Baumbestand
und Hecken.
Die Verwendung von Maiglöckchen im Brautstrauß geht auf einen alten Aberglauben zurück, der besagt,
dass die Pflanze Glück und Liebe bringt.
Das Grün der Blätter symbolisiert dabei Hoffnung und das Weiß
der Blüten signalisiert Reinheit und Jungfräulichkeit.



Nach einer Legende aus Frankreich entstanden die Maiglöckchen aber aus dem Blut
eines Heiligen namens Saint Leonard, das er beim Kampf gegen einen schrecklichen Drachen verlor, bevor der Drache besiegt wurde.
Aber auf alten Bildern sieht man sie auch in den Händen sterbender Märtyrer, denn sie stehen auch für tödliches Schicksal
Eine weitere Legende besagt, dass das Maiglöckchen dort entstanden ist, wo Maria neben dem Kreuz ihre Tränen vergoss, daher stammen die Namen "Frauen- oder Marientränen" und deshalb gehört es zu den "Marienblumen, Marienpflanzen" und ist christliches Symbol des Heils, der reinen Liebe.
In alten Kräuterbüchern heißt die Pflanze aus der Familie der Liliengewächse noch "Lilie der Täler" ("Lily of the valley)

Früher glaubte man, dass, wenn man mit Maiglöckchen das Gesicht abreibt, die Sommersprossen verschwinden. Auf diesen Glauben beziehen sich die Anfangsverse des Gedichts von Uhland

"Mit dem Tau der Maiglöckchen wäscht die Jungfrau ihr Gesicht, badet sie in goldnen Locken".
Hexen besprengten ihre Altäre mit Maiglöckchenwasser, um Frieden und Glück herbei zu rufen.



Glück sollte auch derjenige haben, der am 1. Mai Maiglöckchen bei sich trägt, und dieses soll das ganze Jahr anhalten. In Frankreich ist es auch heute noch Sitte, am ersten Mai auf der Straße Maiglöckchensträuße als Glücksbringer zu verkaufen. In Frankreich heißt der erste Mai deswegen auch "jour de muguet" (Maiglöckchentag).
Doch auch Böses sollten die "Maiblumen" bewirken: Man glaubte, die Kühe von unliebsamen Nachbarn verhexen zu können, indem man ein Maiglöckchen unter die Schwelle zum Stall versteckt
Als Schnupftabak noch Mode war, dienten die Stiele als Bestandteil des "Schneeberger Schnupftabaks", der "das Gehirn reinigen" sollte.
Maiglöckchen mischt sich zum Räuchern gut mit Rose, Rainfarn und Thuja.

Dichter ließen sich zu blumigen Versen hinreißen, und auch auf Gemälden und in zahlreichen Legenden spielt dieser bezaubernde Frühjahrsblüher eine Rolle.
In unseren Breiten soll das Maiglöckchen Ostara, der Schwester von Donar
und der Göttin des strahlenden Morgenrotes und des Frühlings, geweiht gewesen sein.
Und viele Maiglöckchen fanden ein jähes Ende im Osterfeuer, in die sie von unseren Vorfahren zu Ehren dieser Göttin geworfen wurden.

Bereits im Mittelalter wurden aus den Blüten dieser alten Kulturpflanze Heilmittel gegen Schlaganfall und Fallsucht hergestellt. Ihre besonderen herzstärkenden Wirkstoffe finden auch heute noch in der Medizin Verwendung.

Maiglöckchen enthalten in allen Pflanzenteilen stark herzwirksame Glycoside (wie Fingerhut), die in hoher Dosierung zum Tode führen, und Stereoidsaponine, welche Übelkeit und Erbrechen hervorrufen.
Die Gifte werden allerdings nicht gut vom Körper aufgenommen, so dass nur die Einnahme einer größeren Menge von Pflanzenteilen wirklich ernsthafte Vergiftungen hervorruft. Diese Art von Giften löst sich nur sehr schwer in Wasser auf, deswegen ist, entgegen anders lautender Behauptungen, das Blumenwasser von Maiglöckchen nicht giftig. Dennoch sollte man es nicht unbedingt auf einen Versuch ankommen lassen




zuletzt bearbeitet 10.09.2018 14:23 | nach oben springen

#2

RE: Maiglöckchen

in M 07.05.2022 10:46
von Uschi | 48.183 Beiträge | 53080 Punkte
Angefügte Bilder:
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#3

RE: Maiglöckchen

in M 15.05.2022 10:00
von Uschi | 48.183 Beiträge | 53080 Punkte

Achtung

Die Gefahr, die von ihr ausgeht, ist – wie bei der Herbstzeitlosen – die Verwechslung mit dem Bärlauch, mit dem sie nicht selten in direkter Nachbarschaft wächst.
Sie blüht von April bis Juni und bildet von Juli bis September kleine,
etwa fünf Millimeter große, rote Beeren.
Die gesamte Pflanze ist giftig und enthält einen umfangreichen Cocktail aus Glykosiden.
Die Hauptbestandteile sind Convallatoxol, Convallatoxin, Convallosid und Desglucocheirotoxin.

Kommt es zu einer Vergiftung, was gerade in der Bärlauch-Saison gelegentlich passiert, treten Erbrechen, Durchfälle und Krämpfe auf. Es folgen Schwindel, Sehstörungen, Benommenheit und starkes Wasserlassen. Insgesamt wirken die Gifte intensiv auf das Herz, was zu Herzrythmusstörungen, Blutdruckschwankungen und im Extremfall zu Herzversagen führt.


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