Sächsische Behörden haben den Abschuss eines Wolfes beauftragt.
in Tiere Neuigkeiten aus dem Netz !
21.01.2017 06:54
von
Boardbote
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Sächsische Behörden haben den Abschuss eines Wolfes beauftragt.
Es wäre der zweite, seit Wölfe in Deutschland wieder in freier Wildbahn leben. Doch anders als im Fall MT6 im Frühjahr 2016 mangelt es diesmal an der fachlichen Grundlage.
Zitat 20. Januar 2017 - Gemeinsam mit IFAW und WWF kritisiert der NABU aufs Schärfste die Abschussfreigabe für einen Wolfsrüden in Sachsen. Die Naturschutzverbände sprechen von einer „politisch motivierten“ Entscheidung ohne fachliche Grundlage. Das Landesumweltministerium hatte die Abschussfreigabe ohne Vorwarnung am späten Donnerstagnachmittag bekannt gegeben. Das Landratsamt Görlitz erteilte für die offiziell als „Entnahme“ bezeichnete Aktion eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung. Der Abschuss ist offenbar bereits beauftragt. Die Verbände prüfen jetzt rechtliche Schritte.
Als Welpe angefüttert
ZitatDer zweijährige Wolfsrüde stammt aus einem polnischen Rudel direkt an der Grenze zu Sachsen. Aufgrund von Haarproben konnte er eindeutig identifiziert werden. Regelmäßig traut er sich in die Ortschaften und sucht dort nach Futter. Der Grund ist bekannt: Er wurde als Welpe angefüttert und hat sich so daran gewöhnt, dass in Menschennähe Nahrung zu finden ist.
„Wegen des auffälligen Verhaltens des Wolfes besteht die Gefahr einer weiteren Eskalation“, schreibt das Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft in einer Pressemitteilung. „Die Sicherheit von Menschen hat Vorrang vor dem Artenschutz. Daher ist in diesem speziellen Fall eine Entnahme gerechtfertigt.“ Ja, die Sicherheit von Menschen hat Vorrang. Aber warum tun die Behörden nichts, um dem Wolf seine erlernten Gewohnheiten wieder abzugewöhnen? Stattdessen wurde längere Zeit sein Verhalten lediglich beobachtet und nun soll gleich geschossen werden.