Wie der 29. Februar in den Kalender kommt
Ein paar unscheinbare Zahlen hinter dem Komma haben unseren Kalender durcheinander gebracht. Weil die Erde etwas mehr als 365 Tage braucht, um die Sonne zu umkreisen, hat schon Julius Caesar einen Schalttag eingeführt. Mit gravierenden Folgen.
Stand: 17.01.2024 hier gelesen
Geschäftstermine, Abgabetermine, Verabredungen - alles undenkbar, ohne einen allgemeingültigen Kalender. Wie soll man sich auf einen Tag einigen, wenn verschiedene Zeitmaße gelten? Schon immer haben Sonnen- und Mondzyklus eine Rolle bei der Berechnung der Tage eine Rolle gespielt. Doch erst im 16. Jahrhundert gelang es, einen stimmigen Kalender zu schaffen - den Gregorianischen Kalender.
Caesar: Erfinder des Schaltjahrs und einer neuen Zeitrechnung
Statue des römischen Staatsmannes und Feldherrn Julius Cäsar (100 v.Chr. - 44 v.Chr.) in Rom. Caesar hat das Schaltjahr erfunden: Er führte alle vier Jahre einen Schalttag im Kalender ein.
Gaius Julius Caesar begründete den Julianischen Kalender und führte das Schaltjahr ein..
Bis dahin galt der Julianische Kalender, eingeführt von Gaius Julius Caesar, der im Jahr 45 v. Chr. den altrömischen Kalender reformiert hatte. Denn die Erde braucht für eine Runde um die Sonne etwas mehr als 365 Tage, nämlich fünf Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden länger. Das ist das sogenannte astronomische Jahr. Unserem bürgerlichen Kalender fehlen also knapp sechs Stunden. Daher fügte Caesar alle vier Jahre einen Schalttag ein und hatte das Sonnenjahr fast erreicht. Ein kleiner Rechenfehler blieb: Fünf Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden sind eben kein Vierteltag. Caesars Kalender war also pro Jahr um 11 Minuten und 14 Sekunden zu schnell.
Das Schaltjahr führt zu Verschiebungen im Kalender
Die Erde braucht rund 365,25 Tage um die Sonne. In 24 Stunden dreht sie sich einmal um sich selbst. Durch die Erdrotation wirkt es, als würde die Sonne wandern. Mit 100.000 Sachen um die Sonne
Dieser kleine, aber feine Unterschied hatte gravierende Auswirkungen: Bis ins 16. Jahrhundert hatte sich der Kalender deshalb um zehn Tage verschoben. Hatte das Konzil von Nicäa im Jahr 325 die Tag-und-Nacht-Gleiche auf den 21. März festgelegt, fiel sie im Jahr 1582 auf den 10. März.