Schulnoten abschaffen oder nicht wird am kranken Bildungssystem nichts ändern. Letztendlich fusst es in einer kranken Gesellschaft und es kann nicht das eine ohne das andere Problem gelöst werden.
Gerald Hüther ist ein bekannter Neurobiologe und Hirnforscher. Er bringt die Dinge immer auf den Punkt.

Über die Freude am Lernen und das Leben
WARUM Menschen ihre Freude am Leben VERLIEREN – Gerald Hüther

Na ja, ich weiß nicht, ob ich dem Mann so zustimmen kann. Freude am Leben und Freude am Lernen, haben schon etwas miteinander zu tun. Aber ich denke, das zum Leben auch das Erlernen der Pflicht gehört. Schule ist Pflicht.
Das ist notwendig, weil Eltern nicht in der Lage sind, Kindern alles, was notwendig ist, beizubringen.
In Preußen wurde bereits unter dem Vater von Friedrich dem Großen, die Schulpflicht, wenn auch recht rudimentär, eingeführt. Er wusste, das lesen, schreiben, rechnen Grundlagen zum Leben sind. Vorher gab es das nicht. Aber lange zuvor, in Rom, gab es schon Schulen und wer wollte, das seine Kinder nicht verblödet rumliefen, schickte sie dort hin. Ich fürchte, damals konnten mehr Menschen lesen und schreiben, als im Mittelalter.
Gewiss - Schule ist manchmal eine lästige Pflicht. Aber lernen hört ja nicht an der Schultür auf. Wer Freude am Lernen hat, weiß, das alles, was er lernt, sein Leben bereichert und damit die Freude am Leben stärkt.
Gert

Uschi, ich mag es immer noch, zu lernen. In der Schule habe ich das gelernt, was ich musste. In Mathe war ich eine Niete. Abi mit vier und die war eher geschenkt, als verdient. Aber ich habe gelernt, das man vieles jenseits der Schule lernt. Ich las alles, was ich in die Finger bekommen konnte. Ich hörte meiner Oma zu, wenn sie von ihrer Kindheit, ihren Eltern und der Kaiserzeit erzählte. Ich hörte meinen Eltern zu, wenn sie von den zwanziger Jahren und der Zeit unter Adolf und dem Krieg erzählten. Ich glaubte ihnen mehr, als den Büchern in der DDR. Ich beschäftigte mich später mit Ägyptologie, lernte die Hieroglyphenschrift. War interessant.
Lernen ist ja, sich für etwas zu öffnen, was man noch nicht kennt, sich damit zu beschäftigen. Ich denke, das man, wenn man aufhört, so offen zu sein, man beginnt, zu sterben.
Gert