Ostereier
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Gefärbte Eier gehören wohl zu Ostern, wie die Plätzchen zu Weihnachten. Zumindest ist es in vielen Familien bis heute Brauch, am Ostersonntag gemeinsam Ostereier zu verstecken und sie zu suchen. Sogar in unsere Gottesdienste haben die Eier Eingang gefunden: Bei der Speisenweihe in der Osternacht werden sie gesegnet und vielerorts anschließend an die Mitfeiernden verteilt.
Warum die gekochten Eier eine typische Osterspeise sind, ist heutzutage nicht mehr wirklich zugänglich. Früher jedenfalls war der Verzehr von Eiern in der Fastenzeit verboten; sie wurden zu den Fleischspeisen gezählt und diese waren in der österlichen Bußzeit tabu. Weil sich die Hühner natürlich nicht an die kirchlichen Fastengebote halten, hatten sich über die vierzig Tage der Fastenzeit eine Menge an Eiern angesammelt. Um sie haltbar zu machen, wurden sie gekocht und anschließend aufbewahrt. Die wertvollen Lebensmittel sollten ja nicht verschwendet werden und wurden daher bis zum Ende der Fastenzeit aufgehoben. Daher gehören die Eier auch seit alter Zeit zum festlichen Ostermahl.
Neben diesem praktischen Gedanken wurden die Ostereier auch mit einer Symbolik verbunden: An Ostern steht mit der Auferstehung Jesu aus dem Grab das neue Leben im Mittelpunkt. Dieses neue Leben entsteht in der Natur aus dem Ei, deshalb steht es als Symbol für das, was sich an Ostern ereignet hat. Ein alter Osterspruch bringt diesen Vergleich auf den Punkt: "Wie der Vogel aus dem Ei gekrochen, hat Jesus Christus das Grab zerbrochen." Deshalb waren Eier auch schon seit frühester Zeit unter Christen ein Ostergeschenk. Bis heute hat sich dieses beliebte Brauchtum an Ostern in vielfältiger Form bewahrt, wenngleich die ursprüngliche Symbolik immer mehr an Bedeutung verloren hat.
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