Die bösen Geister des Winters bannen
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Ein Höhepunkt war die Feuershow der Bergdeifl’n in Alcmona. Fotos: Grad
11.11.2023 | Stand 11.11.2023, 11:58 Uhr
Lautes Geschepper der Glocken, leuchtende Feuer an vielen Plätzen, in mystisches Licht getauchte Sträucher und Bäume, dunkle Musik aus Lautsprechern zeigte es an: Die Altmühltaler Bergdeifl’n stellten im Langhaus auf Alcmona Perchten-Masken aus.
Der Brauchtumsverein mit 34 Mitgliedern im Alter von acht bis 66 Jahren um den Vorsitzenden Josef Wagner aus Gundelshofen will altes Brauchtum der Vorweihnacht mit Nikolaus und Krampus sowie während der Raunachtzeit mit dem Percht, beginnend mit Heiligabend bis zum Dreikönigstag, wieder zum Leben erwecken und den Leuten näherbringen.
So erscheint die Percht in den Tagen um den Jahresübergang am Tag in lieblichen Gestalten, um den Menschen Glück zu bringen, in den Raunächten dann wild in dämonischer Gestalt, um die bösen Geister des Winters zu bannen. Die Perchten sind also eigentlich gute Geister, die gegen böse und schlechte angehen.
An die 130 Masken waren zu sehen, die verschiedene Gruppen mitgebracht hatten. Aus Österreich waren die Tamberg Perchten aus Vorderstoder mit einer Vielzahl von Masken unterschiedlicher Art gekommen, 15 Masken hatten die Frisinger Fratzen, eine Gruppe aus Freising, dabei. Die Vilstaler Teufel aus Frontenhausen stellten 25 Masken aus, darunter eine schöne Maske für einen Nikolaus. Die Bergdeifl’n selber haben einen Schatz von 50 Masken.
Mit dabei in dieser Gruppe ist die Breitenbrunnerin Heike Adam, die sich mit Mythologie und Brauchtum der Perchten beschäftigt. Sie stellte besondere Perchten vor wie die Schönpercht, die den Frühling, die Fruchtbarkeit und die Wärme versinnbildlichen. Heike Adam informierte auch über die Raunächte, die früher Rauchnächte hießen. Mit dem Räuchern sollten böse Geister aus dem Haus vertrieben und gute Geister willkommen geheißen werden.
Ein besonderer Höhepunkt war eine spektakuläre Feuershow. Eine junge Frau ließ einen Reifen, an dem Schalen mit Feuer befestigt waren, gekonnt um die Hüften kreisen. Eine andere Perchtin zeigte mit Feuerkugeln allerlei leuchtende Figuren. Ein kräftiger Percht stemmte eine Hantel in die Höhe und aus den Körben strömte ein mächtiger goldener Funkenregen. Dann konnte man sich mit anderen ins beheizte Zelt zurückziehen.
Das machten auch die Raunachtsfreunde aus dem Dreiländer-Eck Niederbayern, Oberpfalz und Oberbayern. Sie begleiten als Krampusse den Nikolaus oder sind auch in „wilder Jagd“ unterwegs. Die Bergdeifl’n versorgten Hungrige mit Gegrilltem, das Alcmona-Team bot warme und kalte Getränke sowie Kuchen an.
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