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#1

Oktober

in Poesie & Prosa 07.10.2018 16:58
von Uschi | 45.542 Beiträge | 45155 Punkte

EIN WAHRLICH GOLDENER OKTOBER!


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Schon lang nicht mehr war er so golden,
so warm und schön wie dieses Jahr.
Er geizte nicht mit Sonnenstunden,
er war ganz einfach wunderbar!

Verziehen sei sein rauer Nebel
der morgens dicht im Tale lag.
Denn seine noch recht starke Sonne
bescherte uns manch milden Tag.

Er war ein Monat voller Freuden.
Für Wanderer so richtig toll.
Im Berg und Tal war viel Bewegung -
die Ausflugsziele proppenvoll.

Dem Winzer kam er auch entgegen.
Half mit bei manchem Öxlegrad.
Half mit, selbst bei der Traubenlese -
hielt schönes Wetter stets parat.

Auch für die Tiere war er gnädig.
Die meisten wären längst im Stall.
So blieben sie noch auf den Almen,
bis hin zum letzten Sonnenstrahl.

Ich würde es als Kunst bezeichnen,
wie er die Flur verändert hat.
Denn wie gemalt erscheint die Landschaft,
und kunterbunt ist jedes Blatt.

War er auch nachts gar schon mal frostig.
Und selbst schon Schnee lag auf den Höh´n.
So war er tags ganz einfach prächtig
und allzeit mächtig wunderschön.

Wie wird es jetzt wohl weitergehen,
wenn der Oktober uns verlässt?
Bringt der November Schnee und Regen?
Gibt er dem „Goldenen“ den Rest?

Doch sollten wir jetzt nicht verzagen,
denn irgenwann ist halt mal Schluss.
Genießen wir die letzten Strahlen -
des schönen Herbstes letzten Kuss.

Und mit ein bisschen Überwindung
wird auch im Winter manchem klar,
dass dieser goldene Oktober,
bestimmt noch nicht der letzte war!


Rainer F. Storm
copy by rsto. - 2011

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zuletzt bearbeitet 16.10.2018 16:07 | nach oben springen

#2

RE: Oktober

in Poesie & Prosa 16.10.2018 16:08
von Uschi | 45.542 Beiträge | 45155 Punkte

Der Oktober

Bild entfernt (keine Rechte)

Fröstelnd geht die Zeit spazieren.
Was vorüber schien, beginnt.
Chrysanthemen blühn und frieren.
Fröstelnd geht die Zeit spazieren.
Und du folgst ihr wie ein Kind.

Geh nur weiter, bleib nicht stehen.
Kehr nicht um, als sei's zuviel.
Bis ans Ende musst du gehen,
hadre nicht in den Alleen.
Ist der Weg denn schuld am Ziel?

Geh nicht wie mit fremden Füßen
und als hättst du dich verirrt.
Willst du nicht die Rosen grüßen?
Lass den Herbst nicht dafür büßen,
dass es Winter werden wird.

Auf den Wegen, in den Wiesen
leuchten, wie auf grünen Fliesen,
Bäume bunt und blumenschön.
Sind's Buketts für sanfte Riesen?
Geh nur weiter, bleib nicht stehn.

Blätter tanzen sterbensheiter
ihre letzten Menuetts.
Folge folgsam dem Begleiter.
Bleib nicht stehen. Geh nur weiter,
denn das Jahr ist dein Gesetz.

Nebel zaubern in der Lichtung
eine Welt des Ungefährs.
Raum wird Traum. Und Rausch wird Dichtung.
Folg der Zeit. Sie weiß die Richtung.
"Stirb und werde!" nannte Er's.


Erich Kästner

Bild entfernt (keine Rechte)


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