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Gewinn für Investoren, Risiko für Patienten

in neues aus und von der Medizin 16.05.2023 08:46
von Uschi | 45.632 Beiträge | 45422 Punkte

Investitionen in Arztpraxen Gewinn für Investoren, Risiko für Patienten

Stand: 16.05.2023 06:00 Uhr

Private Investoren haben Hunderte Arztpraxen in Deutschland gekauft und in größeren Konzernen gebündelt. Sollten diese pleitegehen, könne die Versorgung von Patienten in Gefahr geraten, warnen Finanzexperten.
Von Brid Roesner und Christian Baars, NDR

Arztpraxen sind offensichtlich eine lukrative Anlagemöglichkeit. Finanzinvestoren haben in der vergangenen Jahren Hunderte Praxen in Deutschland gekauft, etwa im Bereich der Augenheilkunde. In einigen Regionen und Städten gehört mittlerweile der Großteil der Augenarztpraxen zu einem größeren Finanzunternehmen. Das hatten NDR-Recherchen ergeben.

Für Patientinnen und Patienten könnte diese Bündelung "dramatische Auswirkungen" haben, sagt Gerhard Schick, Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft "Finanzwende Recherche". Denn falls ein Unternehmen pleitegehe, das in einer Region großflächig Praxen aufgekauft habe, könne es zu Problemen bei der Versorgung kommen.

"Ich mache mir Sorgen, dass wir uns mit einer Pleite von solchen Arztpraxis-Konzernen in der Zukunft beschäftigen müssen", sagt Schick. Denn einige von ihnen sind offenbar hoch verschuldet. Das zeigt eine aktuelle Studie von Finanzwende Recherche, die dem NDR vor Veröffentlichung exklusiv vorlag.
Weiterverkauf mit möglichst hohem Gewinn

Das Problem ist demnach das zugrunde liegende Geschäftsmodell. Die Käufer der Praxen sind oft sogenannte Private-Equity-Unternehmen. Sie sammeln Geld von Investoren ein. Dann kaufen sie mehrere kleinere Unternehmen auf und bündeln sie in einem größeren Konzern. Nach einigen Jahren verkaufen sie diesen mit einem möglichst hohen Gewinn weiter. Dieses Geschäft betreiben einige Private-Equity-Unternehmen auch mit Arztpraxen.

Dafür müssen sie die Praxen formal in sogenannte Medizinische Versorgungszentren (MVZen) umwandeln. Denn eigentlich dürfen Finanz-Investoren keine Arztpraxen kaufen. Sie dürfen jedoch Krankenhäuser erwerben, die wiederum MVZen, also Arzt-Praxen, betreiben dürfen.

Die ursprüngliche Idee war, dass sich Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen in solchen Versorgungszentren zusammenfinden. 2015 wurde das Gesetz jedoch geändert. Seitdem dürfen auch MVZen betrieben werden, in denen nur Ärzte eines Fachs tätig sind. Seitdem ist die Zahl der Praxisübernahmen durch Investoren deutlich gestiegen.
https://www.tagesschau.de/investigativ/n...storen-100.html



zuletzt bearbeitet 16.05.2023 08:46 | nach oben springen



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