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Giftmüll durch tauenden Permafrost?

in neues aus dem Ausland 07.04.2023 12:10
von Uschi | 45.648 Beiträge | 45461 Punkte

Giftmüll durch tauenden Permafrost?

Stand: 06.04.2023 19:41 Uhr

Diesel, Schwermetalle, Industrieabfälle - in der Arktis lagert viel giftiger Müll, oft einfach auf oder im Permafrostboden. Doch durch die Erderwärmung taut dieser auf. Forscher warnen vor Gefahren für die Natur.

Durch das Tauen von Permafrostböden unter Industrieanlagen in der Arktis steigt Fachleuten zufolge das Risiko großflächiger Umweltschäden erheblich. In den arktischen Regionen seien über Jahrzehnte hinweg giftige Abfälle in Kleindeponien im oder auf dem bislang dauerhaft gefrorenen Erdreich abgelagert worden, erklärte das Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven.

"Schutzfolie" löst sich auf

Durch das Auftauen des Permafrosts im Zuge des Klimawandels verschwinde die "Barrierewirkung", heißt es in einer Studie von Wissenschaftlern des Instituts, die in "Nature Communications" veröffentlicht wurde.

Im Interview mit tagesschau.de erklärt Studienautor Moritz Langer: "Das führt dazu, dass diese 'Schutzfolie' sich langsam auflöst und die Schadstoffe in andere Ökosysteme gelangen, wo es dann problematisch wird für Lebewesen und eventuell auch für Menschen." Dies betreffe natürlich die etwa sechs Millionen Menschen, die in der Arktis leben, also etwa indigene Gruppen, direkt. "Langfristig könnten diese Schadstoffe aber auch uns in den mittleren Breiten, also in den westlichen Regionen betreffen, denn ein Teil unserer Nahrung, etwa Fische, stammt aus der Arktis."

Moritz Langer, Permafrostforscher Alfred-Wegener-Institut, über Schadstoffe im Permafrostboden in der Arktis

6.4.2023 · 19:14 Uhr
Diesel, Schwermetalle, radioaktive Abfälle

Die Bandbreite der Substanzen reicht demnach von Dieselkraftstoff über hochgefährliche Schwermetalle bis hin zu radioaktiven Abfällen. In der Arktis gibt es insgesamt eine große Zahl stillgelegter und aktiver Anlagen zur Öl- und Gasförderung sowie Bergwerke. Zu diesen gehören nach Angaben der AWI-Experten lokale Deponien mit giftigen Schlämmen, Seen voller aufgestauter Industrieabwässer oder Schutthalden aus dem Minenbetrieb.

Auf eine aufwändige Entsorgung sei oftmals in dem Glauben verzichtet worden, der gefrorene Boden schließe die Abfälle dauerhaft ein. "Industrieabfälle aus stillgelegten oder noch arbeitenden Anlagen hat man daher in der Regel einfach vor Ort gelassen, statt sie mit viel Aufwand und entsprechenden Kosten zu beseitigen", erklärte Langer. So seien über Jahrzehnte Kleinstdeponien voller giftiger Rückstände aus der Öl- und Gasförderung entstanden.


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