Affenpocken verbreiten sich wohl in der Bevölkerung
Sieben Menschen sind in Großbritannien an Affenpocken erkrankt. Wie sie sich ansteckten, ist unklar. Die Häufung ist ungewöhnlich, aber Teil eines Besorgnis erregenden Trends. Die Krankheit scheint von einem regionalen Phänomen zu einer global relevanten Infektionskrankheit zu werden.
von Lars Fischer
Vier neue Fälle von Affenpocken bei Menschen sind in Großbritannien identifiziert worden. Damit steigt die Zahl der bekannten Infizierten auf sieben. Die bisherigen Indizien legten nahe, dass es eine bislang unbekannte Übertragung innerhalb der Bevölkerung gebe, berichtet die UK Health Security Agency (UKHSA), die für Gesundheitsschutz und Infektionskrankheiten zuständige Behörde. Außerhalb von Afrika gab es das bisher nicht. Die Affenpocken stammen vermutlich aus Nagetieren in Zentral- und Westafrika und springen immer wieder auf Menschen über. Fälle außerhalb von Afrika sind selten und gingen bislang auf infizierte Reisende oder importierte Tiere zurück.
Am 7. Mai 2022 war bekannt geworden, dass eine aus Nigeria nach Großbritannien eingereiste Person an Affenpocken erkrankt war, eine Woche später meldeten die Behörden zwei weitere Fälle in London, die nicht mit dem ersten Fall zusammenhingen. Die vier nun identifizierten Erkrankten hatten ebenfalls keinen bekannten Kontakt zu den drei vorherigen Fällen. Das spricht für unbekannte Infektionsketten in der Bevölkerung.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation haben sich alle Betroffenen in Großbritannien mit der westafrikanischen Variante des Virus angesteckt, die mild verläuft und bei den meisten Betroffenen ohne Behandlung wieder verschwindet. Die Infektion beginnt mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Erschöpfung, nach einem bis vier Tagen entwickelt sich ein Ausschlag und die für Pocken typischen Bläschen und Pusteln, die verkrusten.
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